Als Lutheraner und Schuhmacher lebte er nach seinen Wanderjahren ab 1599 in Görlitz. In seinen Schriften, von Aurora bis Weg zu Christo, drückt er seine - von Paracelsus beeinflusste - christliche Überzeugung aus. Böhme gilt als wichtiger Exponent der Allversöhnungslehre (Apokatastasis panton).
Böhme erfuhr mindestens dreimal mystische Erfahrungen. Er schwieg lange Zeit darüber und reflektierte über das, was er erlebt hatte. 1612 schrieb er Aurora ohne akademische Vorkenntnisse. Es war eine schwierige Arbeit für einen einfachen Schuhmacher, eine derart denkvolle mystische Schrift zu verfassen: Seine Texte sind dunkel und arm am Wortschatz. Doch findet man alle Keime seines späteren Denkens bereits in diesem Werk. Böhme selbst nannte seine Schrift Morgenrot, aber einer seiner Freunden ...
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